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bleiben

Mit 14 gab's die erste Nähmaschine.

Wer bodenständig ist, mag keine Veränderungen - heißt es. Und weil ich ganz und gar nicht dieser Meinung bin, habe ich immer schon den Gegenbeweis gelebt. In Kärnten - Österreichs südlichstem Bundesland - bin in in einer bodenständigen, kreativen Familie aufgewachsen. Geprägt hat mich dabei vor allem meine Großmutter. Sie trug maßgeschneiderte Kleidung, dazu immer den passenden Hut und die farblich abgestimmten Schuhe. Eine Frau mit Stil. Sie zeigte mir, dass man "anders" sein kann als die Masse. Aber dazu - braucht es eben auch Mut. Mit 14 Jahren bekam ich meine erste Nähmaschine (die übrigens heute noch funktioniert). Aus alten Leintüchern und Stoffen vom Flohmarkt schneiderte ich meine eigene Kleidung...

Mein Name ist Regina Kieninger.

Aus der Freude am kreativen Schneidern wurde eine fundierte Ausbildung. Nach der Fachhochschule für Mode und Bekleidungstechnik absolvierte ich die Meisterschule für Mode und Design in Graz. Seit 1991 lebe ich mit meinem Mann und meiner Tochter in Vorarlberg am Bodensee. Ich arbeitete für renommierte Mode- und Textilunternehmen. Als Fachlehrerin an der HTL für Textil und Bekleidungstechnik in Dornbirn gab ich mein Wissen an die nachkommende Generation weiter und versuchte dabei, den jungen Menschen zu vermitteln, dass der Blick über den Tellerrand immer wichtiger ist als eingleisiges Spezialistentum. Als Allrounderin kenne ich nicht nur die Techniken von Design und Modellschnitten, sondern eben auch alles über die Herstellung der Textilien, die Verarbeitung der Materialien, ihre Herkunft und Eigenschaften.

Von der Heimat, der Arbeit und dem Weg.

Wer an einem so schönen Fleckchen Erde leben und arbeiten darf wie hier zwischen Bodensee und Alpengipfeln, kommt am Thema "Natur" nicht vorbei. Jede freie Minute verbringe ich draußen. Die Natur gibt mir Energie und Ideen. Sie erinnert mich stets daran, dass wir nur ein kleiner Teil von ihr sind. In meiner kreativen Arbeit versuche ich dies dann umzusetzen - mit ökologischem Verantwortungsbewusstsein, Extravaganz, hochwertigen Materialien, Leidenschaft für Farben und Schnittführungen und der Kombination verschiedenster Stilrichtungen. Denn vor allem beim Thema "Ökomode" gilt es, Muster zu brechen und sich mutig auf den Weg zu machen. Vom überholten "Müsli-Image" zu einer nachhaltigen, ökologischen, top-modernen Mode-Aussage, die manchmal ihrer Trägerin etwas mehr Mut abfordert. Aber den haben Individualistinnen ja ohnehin.

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